„Mr. van Laack“ im Marketing-Club Düsseldorf: Wie man eine Hemdenmarke auf Erfolg bügelt

Mai 7, 2008

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Erfolgreich: Christian von Daniels – Foto: Silvia Gertler

Die van Laack-Story ist eine Erfolgsstory. Als Christian von Daniels Ende 2001 das Mönchengladbacher Traditionsunternehmen übernahm, stimmten „weder Design noch Qualität“ (von Daniels).

Vor rund 200 Mitgliedern des Marketing-Club Düsseldorf schilderte der Inhaber des weltweit größten Hemden-Edelschneiders gestern im Hotel Intercontinental an der Königsallee, wie er das Unternehmen wieder auf Erfolgskurs bügelte.

Das Rezept beinhaltete eine kompromisslose Qualitätsoffensive, die Konzentration aufs Kerngeschäft, eine Verjüngung der Marke und eine geschickte Vertriebspolitik. Eine ausgeklügelte Wertschöpfungskette sicherte den Erfolg ab – von ausgesuchten italienischen Stoffen über die nach Hanoi verlagerte Produktion mit Fertigstellung in Mönchengladbach bis hin zum Endverbraucher über den Einzelhandel bzw. Flagship-Stores rund um die Welt. Van Laack: Heute ein edler Name in mehr als 40 Ländern.

Wer kauft Herrenhemden? Zu etwa 60 Prozent Frauen! Deshalb lädt von Daniels künftig zu Bügel-Workshops nach Mönchengladbach. Zielsetzung: Demonstrieren, wie angenehm sich edle Qualität bügeln läßt. Dass ein eigens für van Laack kreiertes Champagner-Cuvée mundet, konnten die Mitglieder des Marketing-Club Düsseldorf gleich vor Ort an der Kö bestätigen.

Franjo Pooth: Alles noch schlimmer

Mai 6, 2008

Bei Veronas Ehemann Franjo Pooth ist alles noch viel schlimmer als vermutet. Da staunte vermutlich selbst der Insolvenzverwalter Michael Bremen: 461 Gläubiger haben laut „Handelsblatt am Abend“ Ansprüche in Höhe von 27 Mio. Euro gegen Franjo Pooths Firma „Maxfield“ angemeldet. Die berechtigten Forderungen beliefen sich nach erster Prüfung auf rund 19 Mio. Euro! Die Gläubiger trafen sich heute in Düsseldorf, um dort zu erfahren, dass bei einer Vermögensquote von 0,4 % ihre Chancen, zu Geld zu kommen, höchst dürftig seien.

FAZ.net: Bei den Pooths ist kaum was zu holen

Financial Times: Banken wegen Pooth im Rampenlicht

Franjo Pooth: Morgen Tag der langen Gesichter

Mai 5, 2008

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Schuldenreich: Franjo Pooth 

Rund 9.2 Mio. Euro Schulden bei der Stadtsparkasse (Folgen sind bekannt), 1,8 Mio. Euro Verbindlichkeiten bei der Commerzbank, mehr als zwei Mio. Euro bei der Landesbank Rheinland-Pfalz – Franjo Pooth hat Schulden, dass es nur so kracht. Morgen treffen sich die Gläubiger – ein Tag der langen Gesichter.

BILD schreibt, der schuldenreiche Franjo stecke mit 15 Mio. Euro in der Kreide und stellt die Frage, ob jetzt Gläubiger nun auch Verona in die Pflicht nehmen könnten.

Vor zwei Jahren hatte die Wirtschaftswoche Franjo Pooths „Maxfield“ noch auf einer Doppelseite als äußerst erfolgreiches Unternehmen vorgestellt. Franjo damals: „Meine Frau ist mein wichtigster Berater.“ Bei solchen Sätzen horchen Gläubiger auf.

Stadtwerke-Boss im Kamin-Talk

März 12, 2008

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Markus F. Schmidt (links), Wolfgang Osinski im Talk vor dem Kamin

Die Talkreihe „Mensch Wirtschaft“ im Düsseldorfer Lokal-Fernsehen „center.tv“ wird morgen fortgesetzt: Ich unterhalte mich mit Markus F. Schmidt, dem Vorstandsvorsitzenden der Stadtwerke Düsseldorf, über Strompreise und Öko-Boom, über Kraftwerksbau und Globalisierung. Wenn es Ihnen morgen – 20:15 Uhr – nicht passen sollte: die Sendung wird Sonntag um 07:00, 15:00 und 20:15 Uhr wiederholt. Aufgezeichnet wurde wie immer vor dem Kamin im Radisson SAS Media Harbour Hotel im Medienhafen.

Franjo Pooth: Firma in Not

Januar 22, 2008

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Reichte Insolvenzantrag ein: Franjo Pooth, hier mit Ehefrau Verona

Franjo Pooth (38), Ehemann von Werbefrau Verona, ist mit seiner Firma „Mayfield“ ins Schlingern gekommen. Wie das Handelsblatt heute meldet, kann er „seinen Traum als Unternehmer erst einmal begraben“.

Laut Handelsblatt hat er für sein Unternehmen Maxfield GmbH einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Düsseldorf eingereicht.

Pooth mischte im MP3-Player-Markt mit, anfangs mit großem Erfolg.

Nachtrag: Hans Onkelbach in der Rheinischen Post über den Kollateralschaden bei der Stadtsparkasse Düsseldorf

Netzwerker Josef Nagel: Riesenauftrieb zum 40. Dienstjubiläum

Januar 8, 2008

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Jubiläum: Josef Nagel

Es gibt nur wenige in Düsseldorf, die das Netzwerken so beherrschen wie Josef Nagel (NIC Immobilien Consulting). Der Düsseldorfer Unternehmer, der diverse öffentliche Ehrenämter bekleidet (u.a. IHK-Immobilienausschuss, langjähriger Handelsrichter, Ehrenvorsitzender Bundesverband der Volks- und Betriebswirte Rhein-Ruhr) und begeisterter Karnevalist ist (Senatssprecher Prinzengarde Blauweiß), feierte heute mit einem Empfang in seinen Räumen an der Benrather Straße sein 40. Dienstjubiläum.

Unter anderen gratulierten: Oberbürgermeister Joachim Erwin mit Frau Hille, Bürgermeister Dirk Elbers, der Neusser Bürgermeister Herbert Napp, Sparkassenchef Heinz-Martin Humme, Heinekreis-Chef Karl-Heinz Theisen, Hanspeter Sauter (UBS), Unternehmer Heiner Kreyenberg, TV-Dino Jean Pütz, Martin Weirich (Victoria Versicherung), Werner Greb (Clemens Kleine), ISIS-Gründer Horst Schäfer, Marketing-Club Düsseldorf-Chef Dirk Krüssenberg, CenterTV-Geschäftsführer Jan-Niko Lafrentz, Rainer Schäfer (Neuss-Düsseldorfer Häfen), Airport-Geschäftsführer Thomas Schnalke, Uli Döring und Peter Schwabe (Telba), FDP-MdB Gisela Piltz, Robert Agne (Statikbüro, Köln), Rolf Lüttringhaus (EPM Assetis), die Düsseldorfer Dezernenten Andrea Blome und Wilfried Kruse, Dr. Jürgen Wolf (Rheinmetall-Immobilien), Dr. Heinrich Pröpper (IDR) und – last not least – Notar, Ex-Prinz und Blauweiß-Präsident Dr. Udo Heinrich. Charmante Mitgastgeberin war Josef Nagels Frau Monika. Georg Broich besorgte das Catering.

Klüh-Stiftung unterstützt Engagement der Gattin des Bundespräsidenten – Preis an jungen Kölner Mediziner

Dezember 3, 2007

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Preisträger Dr. Lars Timmermann mit seiner hochschwangeren Ehefrau Dorothee, Eva-Luise Köhler, Josef Klüh – Fotos: Matthias Krohn

Die Verleihung des Klüh-Förderpreises – ein glanzvolles gesellschaftliches Ereignis im edlen Rahmen des Berliner Hotel Adlon. Die Düsseldorfer Klüh-Stiftung „zur Förderung der Innovation in Wissenschaft und Forschung“ ehrte in diesem jahr im Beisein von Eva-Luise Köhler, der Gattin des Bundespräsidenten, einen herausragenden jungen Mediziner, den Privatdozenten Dr. med. habil. Lars Timmermann von der Universitätsklinik Köln. Der Preis ist mit Fördermitteln von 25.000 Euro verbunden.

Engagement für ACHSE 

Eva-Luise Köhler engagiert sich für die Allianz Chronischer Seltener Erkrankungen (ACHSE), die sich für die Erforschung von Krankheiten einsetzt, die nicht von großen karitativen Institutionen oder mit staatlichen Mitteln gefördert werden. Das Krankheitsfeld, in dem der ausgezeichnete Mediziner forscht, fällt darunter. Timmermann arbeitet an einer internationalen prospektiven Studie „zur Wirksamkeit der tiefen Hirnstimulation bei Patienten mit NBIA“. HSS/NBIA ist eine verheerende Stoffwechselkrankheit, deren Hauptmerkmal die fortschreitende Zerstörung von Gehirnzellen durch Eisenablagerung im Gehirn ist. Die Folge ist der Kontrollverlust über sämtliche Muskeln.

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Kai Diekmann, Josef Klüh mit Tochter Jasmin Klüh und Beiratsvorsitzender Prof. Coordt von Mannstein

Hoffnungsvolles Signal 

Die Gattin des Bundespräsidenten sagte in ihrer Dankesrede: „Sie, lieber Herr Klüh und liebe Mitglieder des Beirates der Klüh Stiftung, Sie geben mit Ihrer Entscheidung, das Forschungsprojekt von Herrn Dr. Timmermann zu fördern, den Menschen, die an dieser unheilbaren Erkrankung leiden, große Hoffnung. Aber auch für alle anderen Betroffenen ist diese Preisverleihung ein hoffnungsvolles Signal, dass die Seltenen nicht vergessen werden.“ 

Prof. Coordt von Mannstein, Vorsitzender des Stiftungsbeirates: „Was uns, den Beirat der Klüh-Stiftung, besonders bewegte, das sind die von der verheerenden Krankheit Betroffenen, von denen es Gott sei Dank, weniger als 100 Kranke in Deutschland gibt. Kein Wunder, dass es für eine solch kleine Zahl absolut kein öffentliches Bewusstsein gibt. Und wo die Aufmerksamkeit fehlt, fehlen oft auch die notwendigen finanziellen Mittel.“

Josef Klüh, der die Stiftung 1987 ins Leben rief und mittlerweile mehr als 400.000 Euro Fördermittel vergab, zeigte sich beeindruckt von dem zähen Forschungswillen des Kölner Mediziners: „Sie gehören zu den Menschen, die mit Ihrem Einsatz dazu beitragen, dass Leid vermindert wird, dafür gebühren Ihnen höchster Dank und Anerkennung.“

Prominenter Beirat

Die Klüh-Stiftung hat seit ihrer Gründung Mittel in Höhe von mehr als 400.000 Euro vergeben. Über die Preisträger entscheidet der prominent besetzte Beirat: Kai Diekmann, Chefredakteur Bild; Prof. Dr. Gerhard Fels, vorm. Institut der deutschen Wirtschaft; Joachim Hunold, CEO Air Berlin; Roger Klüh, Klüh Service Management; Prof. Dr. Alfons Labisch, Rektor Heinrich-Heine-Universität, Düsseldorf; Klaus-Peter Müller, Sprecher des Vorstands, Commerzbank AG und Dr. Helmut Nieland, vorm. Bankhaus Lampe.

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Bild links: Air Berlin-Chef Achim Hunold (rechts) mit Dr. Andreas Fritzenkötter, Ex-Kohl-Sprecher und Kommunikator des Bauer Verlags, der in den Beirat berufen wurde; Bild rechts: Prof. Dr. Gerhard Fels, Commerzbank-Chef Klaus-Peter Müller

Düsseldorfer Klüh-Gruppe expandiert in der Türkei, Indien im Visier

November 23, 2007

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Expandiert international: Josef Klüh (links) mit seinem türkischen Partner Hüseyin Bozdağ

Die Unternehmensgruppe Klüh, Düsseldorf, hat sich mehrheitlich an dem Istanbuler Catering-Unternehmen Emin Catering beteiligt, das zu den türkischen Marktführern im Industriecatering zählt. Das Unternehmen erzielt mit 400 Mitarbeitern einen Jahresumsatz von 13 Mio. Euro.

Vor genau drei Jahren hatte sich die in den Bereichen Cleaning, Catering, Security, Clinic Service, Airport Service, Facility Management und Personal Service tätige Klüh-Gruppe an dem Istanbuler Unternehmen Deniz Professional Service mehrheitlich beteiligt. Die jetzige Akquise baut das Geschäft aus und bringt Synergieeffekte.

Die Klüh-Gruppe ist in neun Ländern tätig, darunter auch in China, Russland und Dubai, wo Klüh in diesem Jahr durch eine Beteiligung zum Marktführer in den Golfstaaten avancierte. Demnächst will das Unternehmen sich auch in Indien engagieren, entsprechende Kontakte wurden anlässlich der kürzlichen Indien-Reise von Bundeskanzlerin
Angela Merkel, an der Josef Klüh als Teil der Wirtschaftsdelegation teilnahm, ausgeweitet. Der Düsseldorfer Multidienstleister beschäftigt weltweit über 30.000 Mitarbeiter.

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Josef Klüh (Mitte, neben Angela Merkel) mit einer Wirtschaftsdelegation in Indien – Foto: Bundespresseamt

Killepitsch-Chef Peter Busch zurück von großer „Kill The Bitch“-Tour – Kräuterschnaps Hit bei US-Oktoberfesten

Oktober 15, 2007

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Peter Busch in seiner neuen Fabrik im Hafen, Foto: BILD Düsseldorf / Werth 

42 % Vol., mehr als 90 Kräuter, Beeren und Früchte, 750.000 Flaschen jährlich – eine Düsseldorfer Erfolgsgeschichte: Killepitsch!

Peter Busch (45) pflegt den Slogan „Ön äschte Düsseldorfer Spezijalität“, aber der fröhliche Rachen-Aromatiseur vom Rhein ist längst auf dem Weg zum Weltstar. In ganz Europa, Japan und den USA erobert sich der Kräuterdrink rasant Terrain.

„Ich bin gerade zurück aus Amerika,“ erzählt Peter Busch. Killepitsch könne man hier zwar aussprechen, aber „Kill The Bitch“ sei gewissermaßen der Barjargon. Das Marketinggenie der Kräuterdynastie hat gleich einen Drink dazu kreiert. Der heißt „Bitch Bomb“ (4cl Killepitsch, Eiswürfel, eine Zitronenscheibe, mit Red Bull auffüllen), der den Nachfahren der Cowboys, den Texanern, am besten schmeckt.

Peter Busch: „Ich war nach längerer Zeit mal wieder persönlich auf Promotion-Tour: New York, New Jersey, Milwaukee, Chicago, St. Louis, Coral Gables, Florida… – überall Oktoberfeste mit bis zu 100.000 Besuchern.“

Der clevere Marketer: „Wir waren drüben mit eigener Band unterwegs, den ‚Schlaubergern‘, dazu unsere Promotion Girls, das war ein ganz großer Erfolg, Killepitsch wird in Amerika immer beliebter.“

Air Berlin: Auch im Winter nach Sylt – neue Vermarktungskooperation mit Dortmunder Regionalcarrier LGW Walter

Oktober 11, 2007

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Platz für 18 Passagiere bietet die Dornier 228 der LGW Walter

Die Kampen-Fraktion im Rheinland kann sich freuen: Air Berlin bietet auch im Winter Flüge nach Sylt – mit ihrem neuen Kooperationspartner, der LGW Walter aus Dortmund. Die Flüge mit der Dortmunder Airline sind ab sofort über die Air Berlin Homepage oder im Reisebüro zu buchen. LGW wird mit ihren Dornier 228-Maschinen Düsseldorf den ganzen Winter über täglich mit Sylt verbinden. Im Sommer hatte Air Berlin Sylt ab Düsseldorf mit eigenem Fluggerät bedient und auch Flüge zu Weihnachten und Silvester angeboten.

Air Berlin hat die kleine Airline, die sechs zweimotorige Dorniers betreibt, komplett unter ihre Vermarktungsfittiche genommen. „Als kleine Regionalfluggesellschaft haben Sie nur Chancen in einer Kooperation mit einem größeren Partner“, sagt Inhaber Bernd Walter zum Düsseldorf Blog, „Air Berlin hat da ganz andere Möglichkeiten.“

Die Dortmunder Airline führt ihrem Vermarktungspartner Air Berlin außerdem Passagiere aus Hannover und Saarbrücken zu, die von hier aus zu Langstreckenflügen der Air Berlin-Gruppe nach Düsseldorf starten, wobei das Gepäck gleich durchgecheckt wird. Auch die erfolgreichen Strecken Dortmund – Stuttgart sowie Dortmund – Berlin werden von der Luftfahrtgesellschaft Walter weitergeführt und ebenfalls bei Air Berlin buchbar sein. Die Flugtickets für die einfache Strecke gibt es ab 99 Euro inkl. Steuern und Gebühren.

Air Berlin: Lufthansa läßt Condor fliegen

Oktober 1, 2007

Air Berlin kündigte an, Condor zu übernehmen. Doch die Lufthansa hatte, wie berichtet, das Vorkaufsrecht für die Ferien-Airline, die mehrheitlich (75,1 Prozent) dem Thomas Cook-Konzern gehört. Sie hätte somit den Verkauf dieser Anteile an Air Berlin verhindern können. Sie wird diese Option jedoch nicht ausüben. Jetzt kann theoretisch nur noch das Kartellamt den Düsseldorfer Achim Hunold am weiteren Ausbau seines Airline-Netzwerkes hindern.

Zu Gast im Marketing-Club Düsseldorf: Guru Vilim Vasata

September 21, 2007

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Vilim Vasata zu Gast im Marketing-Club Düsseldorf

Für die einen ist er der Guru, für andere eine Werberlegende: Vilim Vasata. Er war einer der ersten Werber nach dem Krieg. Gründete die TEAM (später BBDO), war Boss bei BBDO national und international, lebt, atmet, denkt Werbung. Damals und heute – mit 77. Er ist Autor, Designer, Grafiker … (lesen Sie mehr).

Als Redner im Marketing-Club Düsseldorf (zu Gast bei MCD-Beiratsmitglied Thomas Timmermanns, BMW) sitzt er da, blickt sinnierend durch dickes Brillenglas in die Runde. Rund hundert Marketing-Menschen schlägt er in seinen Bann. Oldie erklärt Weniger-Oldies die Welt, eindringlich, mit rauchiger Stimme. Wir kennen die Antwort des Bildhauers auf die Frage, wie er denn einen Löwen aus einem Marmorblock forme – „indem ich alles wegschlage, was nicht nach Löwe aussieht“. So auch Vasatas These: das Sparsamkeitsprinzip, auch „occam’s razor“ (Ockhams Rasiermesser) genannt. Vasata sagt: Wenn du das Wesentliche suchst, dann entferne das Entbehrliche.

Er erzählt von der einzigartigen Begegnung mit dem japanischen Meister der Kalligraphie, spricht über die Ökonomie der Wahrnehmung, philosophiert über Werbung und Kunden, Arbeit und Perfektion. Seid radikal, sagt er, ergeht euch nicht in verquasten Diskussionen, unterlasst die „gewöhnlichen Geschmacklosigkeiten“.

Die wichtigsten Ratschläge sind simpel.

Ein Gewinner, ein Verlierer und der zaudernde Primus

September 21, 2007

Die angekündigte Übernahme der Condor durch Air Berlin (Video dazu hier) und die Verbindung der „Nr. 2“ der deutschen Luftfahrt mit dem von Thomas Middelhoff geführten mächtigen Arcandor-Konzern (ehemals Karstadt-Quelle) – ein Anlass, einen Blick auf die Branche zu werfen.

Der aktuelle Schachzug Achim Hunolds macht den Düsseldorfer zum Gewinner, TUI-Chef Michael Frenzel zum Verlierer und Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber steht da als zaudernder Primus.

Achim Hunold darf den vorläufigen Abschluss seines Raubzuges feiern. Im gefühlten Quartalstakt pflückte er Mitbewerber vom Himmel – die Belair, die dba und LTU, der nun Condor folgen soll, die für jährliche Synergieeffekte um 70 Mio. EUR gut sein wird. Damit spielt der Selfmademan nun in der Champions League der Fliegerei. Mit Thomas Middelhoff hat der einstige LTU-Marketingchef außerdem jetzt einen kampferprobten Streitwagenfahrer an seiner Seite. Der läßt seine Interessen als größter Aktionär Air Berlins künftig im Aufsichtsrat der Airline von Ralf Teckentrup, dem in der Branche angesehenen Lenker der Condor und Manny Fontela-Novoa, dem Boss des weltgrößten Touristik-Konzerns Thomas Cook, wahrnehmen. Und vielleicht setzt er sich noch dazu.

Die Börse reagierte gestern zunächst freudig und brachte den Air Berlin-Kurs auf 17-18 Euro, während er aktuell wieder um 13 Euro dümpelt. Einerseits sind, wie immer in solchen Fällen, zockende Daytrader am Werk, zum zweiten jedoch drückt der Kurs Fragezeichen aus: Verschluckt sich Hunold nicht? (Antwort: Gefahr gering, die Integration der LTU wird abgeschlossen sein, wenn die der Condor zu beginnen hat) Hat er das Personal, das Sprungwachstum solide zu steuern? (Antwort: Ja, der Vorwurf der „One Man Show Hunold“ hat nie gestimmt). Und vielleicht die entscheidende Frage: Wird das Kartellamt zustimmen? (Antwort: Ganz ungewiss. Nach EU-Maßstäben sollte es ja sagen, mit Blick auf den deutschen Markt allein könnte es seine Zustimmung versagen. Bliebe noch die Exit-Lösung der Ministererlaubnis. Kurstreibende Phantasie wird vermutlich erst einsetzen, wenn die Kartellamtshürde genommen ist.)

Als „Kevin allein zu Haus“ steht Michael Frenzel da. Nach der vernünftigen Zusammenlegung jedoch grotesk dämlichen Neubenennung von HLX und Hapag Lloyd in „TUIfly“ hat es der TUI-Lenker versäumt, seine flügellahme Airline loszuschlagen. Die Umbenennung in TUIfly hatte die Branche verwirrt. Reiseveranstalter zuckten davor zurück, ihre Gäste mit einer Airline fliegen lassen, die den Namen des Konkurrenten trägt. Siehe hier und hier. Außerdem würde eine Krise bei TUI auf den gleichnamigen Carrier übertragen und vice versa.

Lufthansa-Chefpilot Wolfgang Mayrhuber, ein Mann mit brillanter Bilanz (2006 Rekordumsatz von 19,8 Mrd. EUR, ein Plus von fast 10 Prozent, operativer Gewinn rauf um 46 Prozent auf 845 Mio. EUR) steht jetzt als zaudernder Primus da. Hätte er die LTU gekauft, wäre Air Berlins Weg in die Langstrecke deutlich erschwert und verteuert worden.

Die Lufthansa (ca. 500 Flugzeuge) hat 120 Flugzeug-Neubestellungen platziert und gründet soeben eine Frachttochter mit der Deutschen Post. Ob Mayrhuber vor dem Hintergrund noch 600 Mio. EUR für die Condor springen lassen will, erscheint äußerst fraglich, zudem Thomas Middelhoff bereits mit aktiver Gegenwehr in dem Fall gedroht hat (Investition bei Air Berlin und Abzug der Thomas Cook-Kontingente von Condor auf Air Berlin). Mayrhuber hätte mit Kauf von dba oder/und LTU oder/und TUIfly seine Germanwings stärken können. Unterhalb der LH positioniert, hätte die wohl klingende Marke den größten deutschen Carrier nach unten absichern können. Mayrhuber dagegen scheint weiterhin auf Wachstum aus eigener Kraft zu setzen. 

Air Berlin – mit Vollschub auf neue Flughöhe – Trostpflaster für LTU – Name verschwindet noch nicht ganz

September 20, 2007

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Bei der großen Pressekonferenz heute im Düsseldorfer Parkhotel: Von links LTU-Geschäftsführer Jürgen Marbach, Air Berlin-Finanzchef Ulf Hüttmeyer, Air Berlin CEO Achim Hunold, Thomas Middelhoff, Chef der Arcandor, Thomas Cook-Chef Manny Fontela-Novoa und Thomas Cook-Finanzvorstand Ludger Heuberg – Foto: Düsseldorf Blog

Ein Mikrofonausfall zu Beginn war die einzige Panne bei einer großen Pressekonferenz heute im Düsseldorfer Park-Hotel. Davon abgesehen trat Air Berlin heute mit einem perfekt orchestrierten Feuerwerk guter Nachrichten an und geht mit Vollschub auf neue Flughöhe:

    • Condor wird – wie berichtet – übernommen. Damit rückt Air Berlin Lufthansa noch näher auf den Pelz, ist absolut unbestrittene Nr. 2 in Deutschland, Nr. 5 in Europa. Condor ist gut für einen Umsatz von knapp 1,2 Mrd. Euro und ein Vorsteuerergebnis (EBIT) von 5o Mio. Euro.
    • Das Flugangebot ab Düsseldorf wird massiv ausgebaut – mit einer „USA-Welle“ (Achim Hunold) zwischen 13 und 14:00 Uhr und einer „Asien-Welle“ zwischen 17:30 und 19:00 Uhr. Mehr Flüge nach New York, Los Angeles und weiteren US-Zielen
    • Mehr Flugzeuge unterschiedlicher Größen ermöglichen noch intelligenteren, bedarfsgerechten Einsatz von Flugzeugen
    • Die ersten zwei Boeing 787 werden früher ausgeliefert als geplant – bereits im Jahr 2011
    • Air Berlin wird vom Slot-Potenzial der Condor in Frankfurt und München massiv profitieren
    • Im Angebot an Sitzplatz-km, eine wichtige Kennziffer für die Bedeutung einer Airline, liegt Air Berlin laut Achim Hunold jetzt „knapp hinter Ryan Air“
    • Düsseldorf wird Mega-Technikstandort für die Air Berlin-Gruppe, die künftig auch die Flugzeuge der Condor warten wird. Achim Hunold: „Wir brauchen jede Menge Personal, sobald die neue Halle fertig ist“
    • Ab dem Frühjahr wird auf der Langstrecke eine luxuriöse Business Class eingeführt, in der man in der Waagerechten schlafen kann. Im touristischen Bereich wird eine gehobene Relax-Klasse eingeführt. Ein neues Kundenbonussystem wird es gleichfalls geben.
    • Eine Kooperation mit Hainan Airlines, der viergrößten Linie Chinas, eröffnet Zugang zu den wichtigsten Zielen Chinas. Air Berlin wird ab dem Frühjahr Verbindungen nach Shanghai und Beijing anbieten.

    Im Zuge eines so genannten „Forward Tausches“ übernimmt die Air Berlin den traditionsreichen Ferienflieger Condor und wird damit zum Global Player. Der Preis von rund 500 Mio. Euro wird zum größten Teil (380 Mio. Euro) mit Air Berlin-Aktien bezahlt. Der Deal kommt zustande, wenn die Lufthansa, der 24.9 % der Condor gehören, nicht von ihrem Vorkaufsrecht Gebrauch macht. Arcandor-Chef Thomas Middelhoff, Mehrheitseigner des weltweit größten Reiseveranstalters Thomas Cook, der 75,1 % der Condor hält, kündigte an, der Lufthansa das Vertragswerk gleich morgen vorzulegen. Dann tickt die Uhr, die Lufthansa hat genau eine Woche Zeit, ihre Kaufoption auszuüben. Gleich am kommenden Dienstag, so Achim Hunold, werde der Kaufplan dem Bundeskartellamt präsentiert, das dem Deal zustimmen muss. Für Thomas Cook Chef Manny Fontela-Novoa ist die Integration der Condor in Air Berlin ein Glücksfall. Die 25 Boeing 757 der Air Berlin eröffneten große Perspektiven für Märkte wie Großbritannien, Belgien und Skandinavien.

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    Interviews am laufenden Band: Air Berlin CEO Achim Hunold  -Foto: Düsseldorf Blog

    Condor-Chef Ralf Teckentrup präsentierte seinen Mitarbeitern zeitgleich mit der Pressekonferenz in Düsseldorf die Übernahmeabsicht von Air Berlin. Wie Middelhoff erklärte, sei die Stimmungslage dort eindeutig: „Sie wollen zu Air Berlin und nicht zurück zur Lufthansa“. Teckentrup, so Middelhoff, werde mit Thomas Cook-CEO Manny Fontela-Novoa in den Aufsichtsrat der Air Berlin einziehen, bei der Thomas Cook nach dem Deal der größte Anteilseigner sei. Ob er selbst in dieses Gremium gehe, wisse er noch nicht. Für LTU-Chef Jürgen Marbach scheint in dem Konzern noch keine Position vorgesehen zu sein. Er äußerte sich allenfalls hoffnungsvoll über seinen weiteren Verbleib: „Wenn man sechs Jahre CEO einer Airline war, wird es vielleicht irgendwo noch weitere Verwendung geben“.

    Sollte Lufthansa von ihrem Vorkaufsrecht bei der Condor Gebrauch machen, hält Middelhoff eine Giftpille bereit: „Das heißt zunächst mal 600 Millionen für Arcandor und Arcandor wird sich dann an Air Berlin beteiligen. Die Auslastungsverträge (des Veranstalters Thomas Cook) würden dann an Air Berlin weiter gereicht“.

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    Neue Air Berlin Business Class – sowohl Komfortsitz als auch Bett

    Die Mitarbeiter der LTU können die Entwicklung mit einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. Ihre Arbeitskraft wird benötigt, ihre Tarifverträge werden eingehalten, doch sie werden damit leben müssen, dass künftig alle Mittelstrecken-und Businessflüge weltweit von Flugzeugen mit dem Air Berlin-Logo am Leitwerk durchgeführt werden. Bestenfalls steht noch „powered by LTU“ am Flieger. Nur sieben Flugzeuge mit LTU-Anstrich werden künftig noch Langstrecken touristischer Natur bedienen – ein Trostpflaster für die Mitarbeiter. Die USA-Verbindungen etwa werden komplett von Air Berlin bedient. Achim Hunold: „Wer in welchem Flugzeug fliegt, das muss man sehen, wie man das am besten wirtschaftlich darstellt.“ Da LTU-Mitarbeiter höhere Personalkosten verursachen, dürfte klar sein, wie die Prioritäten liegen.

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    Uniform der Air Berlin – Foto: Air Berlin

    Auch das LTU-Bordpersonal wird künftig die schicken von Jette Joop neu designten Uniformen (Foto) tragen, damit die Passagiere einen einheitlichen Look wahrnehmen.

    Air Berlin greift auch nach der Condor – und heute Mittag wird wahrscheinlich verkündet, dass der Name LTU verschwindet

    September 20, 2007

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    Auch die Condor soll künftig das Air Berlin-Logo tragen

    Die unglaubliche Expansion von Air Berlin geht weiter. Nach dem Erwerb der dba und der LTU hat Air Berlin jetzt mitgeteilt, dass sie nun auch die Fluggesellschaft Condor übernehmen will. Dies soll in zwei Schritten geschehen. Zunächst will Air Berlin mit dem 75,1-Prozent-Anteilseigner Thomas Cook einen Anteilstausch vornehmen. Die Anteile von Thomas Cook an Condor sollen im Februar 2009 übernommen werden. Die restlichen 24,9 Prozent, die Lufthansa hält, will Thomas Cook durch Ausübung einer Kaufoption von der LH übernehmen. Die LH hat ein Vorkaufsrecht für den Mehrheitsanteil an Condor. Eine Entscheidung darüber, ob Deutschlands Nr. 1 die Option nutzen will, ist laut Lufthansa noch nicht gefallen.

    Mehrheitseigner von Thomas Cook ist Arcandor (vormals: Karstadt-Quelle), dessen Chef Thomas Middelhoff für seine 75.1 Prozent an Condor mit 35 Prozent an Air Berlin beteiligt wird. Die klare Aussage dahinter: Middelhoff glaubt an das Air Berlin-Konzept. Die Börsianer finden Hunolds aggressive Expansion gleichfalls super: Der Kurs (aktuell: um 13,40 €) stieg um rund drei Prozent. Die Air Berlin-Aktie ist damit immer noch extrem unterbewertet. Wenn Sie Geld anlegen wollen, tun Sie es hier! 

    Eine enge Kooperation mit Condor hatte Hunold bereits im März angekündigt. Im April hatte das Manager Magazin bereits spekuliert, die Condor könnte auch übernommen werden.

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    Verschwindet vermutlich: Markenname LTU 

    Heute Mittag wird Air Berlin-Chef Achim Hunold bei einer Pressekonferenz in Düsseldorf mitteilen, wie seine weiteren Pläne mit LTU sind. Es steht zu vermuten, dass der Name LTU, der seit geraumer Zeit unverständlicherweise ohne den Zusatz „International Airways“ im Markt ist, verschwinden wird und die Flugzeuge mit Air Berlin-Logo versehen werden. Außer an wenigen kleineren Flughäfen, die LTU seit langer Zeit bedient, dürfte die gestützte Erinnerung an den Namen LTU äußerst gering sein. Air Berlin ist der merkfähigere Name.

    Im Anschluss an die Pressekonferenz findet bei LTU eine Personalversammlung statt, bei der es vermutlich hoch hergehen wird.

    FAZ über den geplanten Deal

    Netzeitung: Air Berlin will Lufthansa bei Condor ausstechen

    finanzen.net: Bundeskartellamt sieht Air Berlin-Pläne „mit Bedenken“

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